Coton de Tuléar im Rasseportrait
Der kleine Coton de Tuléar – auch Baumwollhund von Madagaskar genannt – ist ein überaus freundlicher und aktiver Zeitgenosse. Er besticht durch seine aufgeweckte Art und sein charakteristisches langes, wattebauschiges, weißes Fell. Was sonst noch typisch für diesen Vierbeiner ist, kannst du hier nachlesen.
Steckbrief:
FCI-Gruppe: Gruppe 9 - Gesellschafts- und Begleithunde
Fellfarbe: weiß, im Welpenalter sind Flecken möglich, die später meist verschwinden
Größe: 22 – 30 cm
Gewicht: 4 - 7 kg
Lebenserwartung: 12 - 16 Jahre
Herkunft des Coton de Tuléar
Coton de Tuléar – der Name verrät bereits einiges über den kleinen Herzensbrecher. Wörtlich übersetzt bedeutet sein Name „Baumwolle von Tuléar“ und beschreibt damit eine Stadt im Süden von Madagaskar. Dort war die Rasse Jahrhunderte lang ein beliebter Schoßhund der Reichen und Mächtigen. Verwandt ist der Coton mit dem französischen Bichon Frisé, dem Löwchen, dem Malteser, dem Havaneser und dem Bologneser – alles sogenannte „Bichon-Rassen“. Seine Vorfahren wurden durch Soldaten von Frankreich nach Madagaskar gebracht und entwickelten sich dort zum heutigen Baumwollhund.
In Europa und Amerika war die Rasse bis zu den 1960er Jahren weitestgehend unbekannt. Erst als die Franzosen den kleinen Vierbeiner von Madagaskar mitbrachten, stiegen seine Bekanntheit und somit auch sein Wert – wer sich fortan einen solchen Hund anschaffen wollte, musste sich schon am Anfang auf Preise ab 1200 € pro Welpen einstellen.
Wesen des Coton de Tuléar
Der kleine Vierbeiner ist ein aufgeweckter, freundlicher und ausgesprochen umgänglicher Hund. Er ist sehr zutraulich und hält stets zu seinem Herrchen beziehungsweise zu seiner Familie engen Kontakt. Er ist sehr anpassungsfähig und zeigt sich verspielt und verschmust. Auch mit Kindern kommt der kleine Baumwollhund wunderbar aus. Auf Fremde reagiert er meistens offen und neugierig. Anderen Artgenossen tritt er fröhlich und spielfreudig gegenüber. Bei Spaziergängen läuft der Coton nicht weit weg und behält sein Frauchen/Herrchen im Blick. Die Kondition des Coton de Tuléar ist in Anbetracht seiner Größe bemerkenswert. Einem ausgewachsenen Coton (ab ca. einem Jahr) reicht ein dreißigminütiger Spaziergang aus, eine dreistündige Wandertour meistert er allerdings ebenfalls mit Bravour! Der Coton ist ein sehr aufmerksamer Hund. Er lernt schnell dazu und ist deshalb leicht zu erziehen. Kunststückchen erlernen, Dogdancing und Agility sind willkommene Beschäftigungen. Auch zum „Schulhund“ lässt sich ein Coton leicht ausbilden.
Aussehen und Merkmale
Das Fell des Coton de Tuléar ist – wie kann es auch anders sein – Namensgeber und wichtigstes äußeres Merkmal des Hundes, denn es ist so weich und geschmeidig wie Baumwolle. Das Haar ist lang, sehr dicht und kann auch leicht gewellt sein. Der Coton besitzt keine Unterwolle, weshalb es auch keinen saisonbedingten Fellwechsel gibt. Die Farbe des Haarkleides ist meist rein weiß, wobei an den Ohren oft graue Stellen möglich sind. Übrigens: Auch Welpen, die schwarze, sandfarbene oder rote Stellen aufweisen, werden im Erwachsenenalter ebenfalls weiß!
Die Beine des Cotons sind im Vergleich zur Körperlänge recht kurz, der Hals ist muskulös. Die Rute ist lang, an der Spitze gebogen und wird im Ruhezustand tief getragen, in freudigem Zustand über dem Rücken getragen. Die hängenden Ohren sind dreieckig und im weißen Haarkleid kaum zu sehen. Die runden Augen sind dunkel und haben einen lebhaften und wachen Ausdruck.
Haltung und Beschäftigung
Auch wenn der flauschige Watteball klein ist, ist er keinesfalls langweilig. Der Vierbeiner will gefördert werden und zeigen, was er kann. Dafür ist das Agility-Training optimal geeignet, aber auch Dogdance fördern und fordern den kleinen Racker, sobald er ausgewachsen ist. Neben ausgiebigen Spaziergängen ist der Coton aber auch für gemeinsame Schmusestunden zu haben.
Der Baumwollhund ist neugierig und lernfreudig und möchte überall dabei sein – und das solltest du ihm auch ermöglichen. Er ist ein Hund, den du überall mitnehmen kannst und auch solltest. Stundenlanges Alleinsein ist nicht sein Ding, deshalb ist er auch nicht der richtige Hund für Vollzeit-Berufstätige, außer er darf zur Arbeit mit.
Intensive Fellpflege
Wie fast jedes Haustier mit langem Haarkleid benötigt natürlich auch der Coton de Tuléar eine intensive Fellpflege. Sein langes Haar sollte, vor allem in der Zeit, wo er vom Welpenfell auf das Erwachsenenfell wechselt, täglich gründlich gekämmt werden, um so Verfilzungen zu vermeiden. An die Kämmprozedur solltest du den Hund bereits im Welpenalter gewöhnen, damit er sich später ohne Probleme kämmen lässt.
Grundsätzlich wird das Haarkleid des Baumwollhundes nicht geschnitten, da es das entscheidende Rassemerkmal ist und er keine Unterwolle hat. Er hat kein Fell, sondern Haare. Entsprechend hat er auch keine Unterwolle und haart wenig. Allerdings kommen beim Kämmen lose Haare zum Vorschein, die häufig irrtümlicherweise für Unterwolle gehalten werden.
Etwa alle vier bis sechs Wochen sollte jeder Coton ein gründliches Bad mit einem guten Shampoo und einem Conditioner bekommen. Der Züchter, von dem Sie ihren Welpen kaufen, wird Ihnen das Baden zeigen und auch Pflegeprodukte an die Hand geben bzw. empfehlen.
Klein aber oho!
Der kleine Coton hat es wirklich in sich: seine charakteristischen Wesenszüge machen ihn zum perfekten Familienhund, aber auch für Senioren geeignet. Er fühlt sich wohl in Stadt und Land, im Haus und in der Wohnung.
Da es den Coton de Tuléar erst wenige Jahrzehnte in Europa gibt, ist er noch kein Opfer der Massenzucht und die Rasse ist ziemlich ursprünglich und gesund.